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Viren sind nicht so klein, wie wir einst gedacht haben.
Das liegt daran, dass in den letzten Jahren Virologen
sogenannte Riesenviren entdeckten.
Sie sind größer als alle Viren,
die jemals zuvor gesehen wurden, und erstaunlicherweise sind sie
unter dem Lichtmikroskop sichtbar. Hier ist also ein Beispiel
eines dieser Riesenviren, es heißt
Pandoravirus. Auf der rechten Seite sehen Sie eine
schematische Darstellung des Pandoravirus-Partikels
und links ist eine Zeichnung eines Feldes in
einem Lichtmikroskop und Sie können diese Partikel sehen.
Sie sind etwa 2 Mikrometer lang. Sie fragen
sich vielleicht, warum dieses Virus Pandoravirus genannt wird.
Nun, Sie kennen die griechische Legende über Pandora,
sie erhielt den Behälter und öffnete ihn
und es kamen alle Arten von Geistern heraus.
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Nun, Pandoraviren sind so etwas wie das.
Sie haben viele Gene in sich und wir wissen nicht
was die meisten von ihnen tun, daher
der Name stammt. Diese sind also
im Lichtmikroskop sichtbar und sie sind sicherlich
weitaus größer als die Porengröße, die zuvor
Viren definierte, nämlich eine Porengröße von 0,2 Mikron
Wir werden gleich darauf zurückkommen.
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Eine weitere wichtige Eigenschaft von Viren ist, dass sie sich
replizieren, sie stellen mehr Viren her, indem sie
vorgeformte Komponenten zu Partikeln zusammenbauen. Man kann sich das als
ein Fließband vorstellen, wo man ein Auto herstellt, und Sie
fügen Schritt für Schritt eine Komponente
hinzu. So ähnlich vermehren sich auch Viren.
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Man stellt die Teile her und baut dann die
endgültige Komponente zusammen. Als Viren das erste Mal
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurde, wußten wir bereits
über Bakterien und wussten, wie sie sich teilen.
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Wir wussten, dass sie sich durch die so genannte
binäre Spaltung teilen. Ein Bakterium wurde zu zwei und
dann vier und acht und so weiter. Das ist nicht
wie sich Viren replizieren. Hier auf der rechten Seite ist
ein Diagramm, welches das Wachstum von
Bakterien mit der Zeit zeigt. Wenn man ein Medium
mit einem einzigen Bakterium beimpft, teilt es sich in 2
und dann 4 und dann 8 und so weiter, man erhält
eine Gerade des Wachstums, das ist eine binäre Spaltung.
Und was ich damit sagen will, ist
dass sich Viren nicht auf diese Weise vermehren. Auf der
linken Seite ist eine Grafik des Wachstums von Viren
mit der Zeit zu sehen. Die grüne Linie zeigt also die Produktion
von Viren. Wenn wir eine Zelle mit einem
Virus beimpfen, sind für eine kurze Zeitspanne keine neuen
Viren nachweisbar. Und dann haben wir plötzlich eine Explosion [Häufung]
eine Periode, in der neue Viren nachweisbar sind,
und dann ein Plateau. Dies ist
sehr anders als die bakterielle Art des Wachstums
und das liegt daran, daß Viren sich nicht einfach durch
binäre Spaltung vermehren. Sie vermehren sich durch die Herstellung
der Teile und die Zusammensetzung neuer Viren.
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Es dauert also ein wenig Zeit, ein neues Virus
herzustellen, und deshalb sehen wir auch keine
Infektiosität nach der ersten Inokulation, also Beimpfung, einer Zelle.