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Okay. Die letzte Art der Hemmung, über die ich sprechen möchte,
ist ein wenig schwer zu verstehen,
und ich möchte sie nur dahingehend vorstellen,
was sie bewirkt und welche Auswirkungen dieser Hemmstoff hat.
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Dieser Hemmstoff, oder diese Art der Hemmung
wird als unkompetitiv bezeichnet. Ein unkompetitiver Hemmstoff
liegt irgendwo zwischen den beiden.
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Eine unkompetitiv gehemmte Reaktion erfolgt durch einen
Mechanismus, den Sie auf dem Bildschirm sehen.
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Das normale Substrat bindet sich wie zuvor an ein Enzym.
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Aber im Fall des unkompetitiven Hemmstoffs
bindet er nur an den Enzym-Substrat(ES)-Komplex.
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Dieser ES-Komplex ist gerade dabei,
zu einem Produkt umgewandelt zu werden.
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Der Hemmstoff bindet nur an diesen Punkt.
Je mehr ES-Komplex wir also haben -
das erreichen wir über mehr Substrat - Je mehr ES-Komplex wir haben,
desto mehr gehemmtes Enzym haben wir.
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Das scheint nicht ganz leicht fassbar.
Wenn wir uns das Diagramm anschauen, werden wir sehen, dass es in der Tat
etwas schwierig sein wird,
das Konzept zu erfassen.
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Betrachten wir nun die Kinetik
einer unkompetitiven Reaktion
im Vergleich zu einer ungehemmten Reaktion.
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Wir tragen wieder V gegen S auf,
wie wir es bereits zuvor getan haben.
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Die orangefarbene Kurve ist die ungehemmte Reaktion ohne Inhibitor,
und wir erkennen eine normale Hyperbelfunktion.
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Wenn wir jedoch die unkompetitiv gehemmte Reaktion auftragen,
sehen wir etwas, das etwas schwer in den Kopf zu kriegen ist.
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Die Verwirrung bei der
unkompetitiven Reaktion ist folgendes:
Zunächst einmal sehen wir, dass sie offenbar eine niedrigere Vmax hat
und sie hat tatsächlich eine niedrige Vmax.
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Und das andere Verwirrende
ist, dass sie
eine etwas höhere Reaktionsgeschwindigkeit bei niedrigeren Konzentrationen besitzt.
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Und das geschieht, weil der unkompetitive Inhibitor
den ES-Komplex vorzieht.
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Wenn wir den Anteil des
Enzyms im ES-Komplex erhöhen,
hat das den Effekt, dass die Reaktion offenbar beschleunigt wird,
weshalb der erste Teil der
unkompetitiven Reaktion schneller verläuft
als die ungehemmte Reaktion.
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Wenn wir die Daten auftragen, sehen wir
noch etwas Interessantes, das passiert, und zwar
dass die unkompetitive Reaktion
einen niedrigeren Km-Wert hat.
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Also hat die unkompetitive Reaktion bei hohen
Substratkonzentrationen nicht nur eine geringere Geschwindigkeit -
denn bei höheren Substratkonzentrationen haben wir
einen größeren Anteil des Enzyms im
ES-Komplex, der wiederum ein größeres Ziel
für den unkompetitiven Inhibitor darstellt -,
sondern wir sehen auch, dass der scheinbare Km-Wert des Enzyms
geringer ist. Und das wiederum geschieht abermals, weil
der Inhibitor den ES-Komplex begünstigt. Er lässt
es so aussehen, als würde das Enzym das Substrat besser binden.
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Dieses verwirrende Ergebnis spiegelt sich auch
im Lineweaver-Burk-Diagramm wider.
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Im Lineweaver-Burk-Diagramm haben wir
etwas, das folgendermaßen aussieht:
Die grüne Linie zeigt wieder
die ungehemmte Reaktion
mit den bekannten Charakteristika: dem 1/Vmax-Schnittpunkt
auf der y-Achse und dem -1/Km-Schnittpunkt auf der x-Achse.
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Das Lineweaver-Burk-Diagramm der
unkompetitiven Reaktion zeigt
einen höheren Wert auf der y-Achse für 1/Vmax
und das spiegelt die Tatsache wider, dass
Vmax gesunken ist - also steigt 1/Vmax.
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Und wir sehen auch, dass die Kurve
weiter nach links gewandert ist,
was bedeutet, dass -1/Km weiter von 0 entfernt ist.
Und das passiert eben bei einem niedrigerem Km.