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Lasst uns einen Moment innehalten und überlegen, was
eine Proteinkinase ist. Eine Proteinkinase ist ein Enzym,
das andere Proteine phosphoryliert. Manchmal sind diese Proteinkinasen
intrazelluläre Proteinkinasen. In anderen Fällen,
kann die Proteinkinase in die Zellemembran eingebettet sein.
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Rezeptor-Tyrosin-Kinasen sind ein
perfektes Beispiel für diese eingebetteten Proteinkinasen.
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Hier haben wir also ein Protein, das von einer
Proteinkinase phosphoryliert wird.
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Erinnern Sie sich daran, daß die Proteinkinase ihre
Phosphate entweder von ATP oder von GTP nimmt.
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In unseren Beispielen nimmt sie es von G-Proteinen. Es wird
ADP gebildet. Das Phosphat ist dann jedoch direkt an dem
Protein dran. Die Proteinkinase ist also ein Enzym, das
jedes andere Protein phosphoryliert.
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Wir können auch eine Dephosphorylierung haben, die die Prozesse inaktiviert.
In der letzten Vorlesung haben wir uns angesehen, wie
wir Dinge durch Phosphorylierung einschalten oder ausschalten können.
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Zum Beispiel kann ein Protein eine Proteinkinase phosphorylieren und damit eine Kaskade aktivieren.
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Oder ein Protein kann mit einer Proteinkinase phosphoryliert werden. Dieses phosphorylierte Protein kann vielleicht
einen der Zwischenschritte nehmen, ihn stoppen und in die Kaskade eingreifen. Ähnlich wie das Herausnehmen eines
der Feuerwehrleute, so dass er nicht seine Arbeit machen kann. Eine andere Sache, die passieren kann, ist, dass wir diese
Protein, das phosphoryliert wurde recyclet wird. Es wird dann dephosphoryliert.
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Normalerweise überträgt das phosphorylierte Protein sein
Phosphat auf ein anderes Protein und dann wird dieses wiederum
zu einem anderen Protein übertragen. Und so weiter und so fort, die ganze Kaskade hinunter, bis wir tatsächlich unser vollwertiges
zelluläre Reaktion haben. Erinnern Sie sich, dass ich erwähnt habe, dass Rezeptor
Tyrosinkinasen an der allgemeinen Zellreaktion beteiligt sind.
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Das Alltagsleben einer Zelle. Dinge wie
Zellzyklus und Zellwachstum. Zellwanderung
von Ort zu Ort. Zellstoffwechsel, Zellproliferation
und viele Prozesse der Wachstumsfaktorregulation.
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Wachstumsfaktoren wirken also oft über Rezeptor
Tyrosinkinasen, um ihre Wirkung in Wachstum und Entwicklung zu entfalten.
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Bevor wir uns mit den Rezeptoren beschäftigen, wie sie im Detail funktionieren und
was in der Kaskade passiert, schauen wir uns die
Anatomie einer Rezeptor-Tyrosin-Kinase an.
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Was Sie hier sehen, sind zwei Rezeptortyrosinkinasen.
Sie haben jeweils eine einzige Transmembrandomäne,
der alphahelische Teil. Sie haben auch eine Rezeptor, den
Ligandenbindungsdomäne, an der Außenseite der Zelle.
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Und im Inneren der Zelle befindet sich das eigentliche
Rezeptor-Tyrosin-Kinase-Protein. Hier ist also
die Proteinkinase mit dem Rezeptor verbunden, der sich
an der Außenseite der Zelle befindet, anstatt einen
intrazelluläre Proteinkinase, mit der wir uns
zuvor befasst haben. Sobald also ein Ligand am
Rezeptor der Rezeptor-Tyrosinkinase bindet, kommt es zur Dimerisierung.
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Das heißt, diese beiden Untereinheiten kommen zusammen. Wenn
sie zusammenkommen, phosphorylieren sie.
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Erinnern Sie sich, dass der Teil, der in die Zelle hineinragt,
der eigentliche Proteinkinase-Teil ist. Und weil er
eine Proteinkinase ist, die Phosphate von ATPs nehmen kann, kann sie diese an die andere Rezeptor-Tyrosin-Kinase anhängen.
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Auf diese Weise diamerisieren sie, sie verbinden sich also miteinander.
Die Phosphotyrosin-Regionen, die Tyrosine mit den
Phosphate an der Seite, dienen als Andockstellen
für andere Proteine, die an der Signaltransduktion der Kaskade beteiligt sind.
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Die Reaktion, die wir von einer Tyrosinkinase-Diamerisierung erhalten, ist abhängig
von der Art der beteiligten Antwortproteine. Meistens handelt es sich dabei um Enzyme.
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Damit Proteine oder Enzyme an die Phosphotyrosine andocken können, benötigen wir oft
Andockproteine. Andockproteine helfen also
anderen Enzyme an die Phosphotyrosin-Stellen anzudocken.
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Zusätzlich zu den Andockproteinen benötigen wir manchmal
Adapter. Wenn man zum Beispiel
Strom in einem fremden Land aus der Steckdose haben möchte benötigt man manchmal einen Adapter.
Hier wollen wir mit dem Adapter sicherstellen, dass direkt an diesen speziellen
Zacken oder Phosphate, die aus den Phosphotyrosinen heraus ragen, angedockt werden kann.
Sobald diese beiden diamerisiert sind
und die Proteinkaskade aktiviert ist,
gibt es eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten
das passieren können. In Kürze werden wir uns ein paar
großartige Beispiele für eine Kaskade anschauen, die
aus der Aktivierung der Rezeptor-Tyrosinkinase resultieren.
Im Fall von Insulin bindet es also an die
extrazelluläre Rezeptordomäne. Und dann aktiviert es
die Rezeptor-Tyrosin-Kinasen. Sie autophosphorylieren
einander. Dann haben wir das Insulinreaktionsprotein, ein Andockprotein, das
an die Phosphat-Zacken der Rezeptor-Tyrosinkinase
bindet. Danach wird
das Phosphate an andere Proteine weitergegeben, die
die dann zur Aktivierung der Glykogensynthase führen.
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Es werden also eine ganze Reihe von Proteinen phosphoryliert.
Das führt im Wesentlichen zur Transkription und
Übersetzung von Dingen, die Glykogensynthase bilden.
Diese Glykogensynthase
klebt dann Glukosemoleküle zusammen, um
Glykogen zu bilden. In diesem Sinne reduziert das Insulin also
den Zucker, der frei herumschwimmt und bereit
für den Stoffwechsel wäre und verwandelt ihn in Glykogenmoleküle,
um dadurch den Blutzucker zu senken und den Kohlenhydratspeicher aufzufüllen. Wie erfolgt die Verstärkung
dieser Signale tatsächlich? Es gibt ein
großartiges Beispiel dafür, die mitogenaktivierte
Proteinkinase-Kaskaden oder MAP-Kaskaden. Hier werden Kinasen durch eine Reihe von Proteinkinasen aktiviert.
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Diese mitogenen Kinasen werden also schrittweise aktiviert. Und
in dem Diagramm, das wir vorhin gesehen haben, können Sie sehen, dass
jeder Schritt auf dem Weg das Potenzial zur Verstärkung des Signals birgt.
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Zunächst einmal haben wir ein Modul von Proteinkinasen.
Und wir werden gleich sehen, wie diese miteinander verbunden sind.
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Sie werden sich gegenseitig phosphorylieren. Hier haben wir also
Beispiel für eine Phosphorylierung, die
durch jede dieser aktivierenden Kinasen weitergegeben wird. Es ist nicht
wichtig genau zu wissen, welche das sind,
sondern wir müssen nur das allgemeine Schema wissen, wie das Phosphat weitergeben wird
und wie das Signal verstärkt werden kann. So dass am Ende
mehr Proteinkinasen und damit mehr Phosphorylierungen entstehen.
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Damit haben wir schlussendlich die Phosphorylierung der MAP-Kinase.
Und wie wir gleich sehen werden, spielt die MAP-Kinase
eine besondere Rolle bei der Verknüpfung von zellulären Antworten. Also noch einmal, wenn wir uns
jeden Schritt dieser mitogenaktivierten Kinasekaskade anschauen,
können wir sehen, dass dieses Signal
weiter und weiter und weiter verstärkt werden kann, bis wir schließlich
eine zelluläre Antwort erhalten. Ich erwähnte, dass diese
in einem Modul gruppiert werden. Das liegt daran, dass sie
Gerüstproteine genannt werden. Sie sind im Wesentlichen
ein Protein, das Proteinkinasen enthält, die an dieser Mitogen-aktivierenden Kinase-Kaskade beteiligt sind.
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Sonst würden diese
frei in der Zelle herumschwimmen und es wäre
wirklich schwer, sie zusammen zu bekommen. Deshalb halten Gerüstproteine
Gruppen von verwandten Proteinen in einem Signalweg zusammen,
so dass die Reaktion ziemlich lokal von statten gehen kann.
Die zelluläre Reaktion könnte zu
vielen möglichen Zielen führen. Wir könnten die
Transkriptions- und Translationsrate erhöhen, oder die
Phosphorylierung von Transkriptionsfaktoren, damit sie
an die DNA andocken können und so zur Aktivierung des Prozesses beitragen.
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Wir werden uns einige dieser spezifischen Proteine
in einer späteren Vorlesung anschauen. Aber die Aktivierung der Genexpression
ist einer der Schlüssel zu diesen Rezeptor-Tyrosinkinase
Wegen. Molekulare Schalter können auch
Rezeptor-Tyrosin-Kinasen zu MAP-Kinase-Kaskaden verbinden.
Werfen wir einen Blick auf ein Beispiel für einen molekularen Schalter.
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Diese Schalter können externe Signale mit internen
Transduktionswege verbinden. Diese werden manchmal unterbrochen
, was dann zu Krebs führen kann. Wenn wir
die Zellteilung und die Kontrolle des Zellzyklus betrachten,
können wir einen dieser Mechanismen sehen.
Rezeptor-Tyrosin-Kinasen werden oft in Verbindung mit
Proteinkinase-Kaskaden durch Aktivierung molekulare Schalter gebracht.
Hier ist ein Beispiel für einen molekularen Schalter.
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Oft werden die molekularen Schalter durch
externe Zellsignale an einem anderen Rezeptorort aktiviert.
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Wir werden gleich sehen, wie sie zusammenkommen. Wir haben also
dieses externe Signal, das in diesem Fall die
Guanin-Austauschfaktoren aktiviert. Guanin-Austauschfaktoren
nehmen GTP (Guanintriphosphat) und nehmen hier die
Phosphate ab und übertragen sie auf ein anderes Protein.
In diesem Fall handelt es sich um RAS. RAS wird
durch die Übertragung von GTP auf sich selbst aktiviert. Und es wird
inaktiviert, wenn das GTP entfernt wird.
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Die Klasse der RAS-Proteine ist zur Zeit ein sehr aktives Forschungsgebiet
der Forschung und hier können wir sehen,
wie es genau als molekularer Schalter funktioniert. Also,
ein anderer Rezeptor aktiviert Guanin-Austauschfaktoren,
die dazu beitragen, das Protein RAS zu phosphorylieren oder
dephosphorylieren. Wenn wir also
das ATP entfernen, wird RAS deaktiviert. Und wenn wir das GTP hinzufügen,
wird RAS aktiviert. Hier habe ich mal zusammengefasst, wie
ein Rezeptortyrosinkinase-Weg funktionieren könnte, einschließlich
der Rezeptortyrosinkinase selbst, der MAP-Kaskade,
und unser molekularer RAS-Protein-Schalter. Wir haben also
RAS als Schalter in der Mitte, der
die Rezeptor-Tyrosinkinase zur MAP-Kinase-Kaskade verbindet. Das ganze
beeinflusst dann die Art der zellulären Reaktionen, die wir durch
eine Vielzahl verschiedener Transkriptionsfaktoren aktivieren.
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Die Reaktion, die wir erhalten, hängt wiederum davon ab, welche
Proteine aktiviert werden, was ziemlich komplex ist,
denn das hängt von allen möglichen anderen Rezeptoren ab,
die in die Zelle gelangen. Also noch einmal: Wie können die Zellen
wirklich entscheiden, was sie tun wollen?
Nun, sie müssen sich danach entscheiden, was die DNA 'sagt',
welchen Leuten im Raum sie zuhören wollen. Erinnern Sie sich
mal an die Analogie eines Raums voller Menschen.
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Es ist sehr laut und hektisch. Wie kann man
mit den Leuten neben einem kommunizieren?
Die Zelle muss wählen, welche Signale sie hört. Je nachdem, welche Rezeptoren in der Zellmembran vorhanden sind.
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Es gibt es also mehrere
Ebenen für die Modulation dieser Signaltransduktion
Systeme. Je mehr Akteure es gibt, desto komplexer
ist es. Tatsächlich ist es für mich oft überraschend,
dass irgendetwas davon überhaupt funktioniert.