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Es können auch mehrere Allele an einer Vererbung beteiligt sein.
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Mendel wählte Merkmale, die Dualität aufwiesen.
Für die Ausprägung gab es zwei verschiedene Allele.
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Bei den Blutgruppen A, B und O
haben wir drei potentielle Allele.
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Wie sie in der Tabelle sehen, resultieren daraus viele
verschiedenen Ergebnisse. Jedes Individuum kann zwar
nur zwei Allele haben, in der Bevölkerung gibt es aber drei.
So haben einige Menschen die Blutgruppe A,
manche Menschen die Blutgruppe AB, andere B
und einige Menschen O, jeweils abhängig davon,
welche zwei Allele sie besitzen.
Das ist ein Beispiel für mehrere Allele.
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Blutgruppen sind auch deshalb interessant, weil zudem eine Kodominanz auftritt.
Das bringt uns zu unserer nächsten Variation
der phänotypischen Verhältnisse, die wir bei der
bei der Mendelschen Vererbung erwarten würden.
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Bei der Blutgruppe A tragen die roten Blutkörperchen
das A-Antigen oder das "A-Namensschild".
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Dieses A-Antigen ist spezifisch für A-Individuen,
deren Immunsystem nicht in der Lage ist, dieses Antigen angreifen.
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Zellen der Blutgruppe B haben B-Antigene
und die Blutgruppe AB trägt beide Antigene.
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Bei der Blutgruppe 0 sind keine
Antigene auf der Oberfläche exprimiert.
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AB-Individeen im ABO-Blutgruppensystem weisen eine Kodominanz der Allele auf.
Das bedeutet, dass beide Phänotypen erscheinen.
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Das ist keine Mischung.
Es ist zum Beispiel nicht rosa. Es ist eindeutig anders.
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Eine Personen mit Blutgruppe A
kann kein Blut der Blutgruppe AB erhalten. Auch Blutgruppe B kann
AB nicht erhalten. AB hat einen eindeutig ausgeprägten Phänotypen.
Es handelt sich nicht um eine Mischvererbung.
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Betrachten wir nun ein Vererbungsmuster, dass wie eine
Mischvererbung aussieht, aber keine ist.
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Vermischung ist das Vererbungsmuster,
an das die Menschen vor Mendels Zeit glaubten.
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Betrachten wir nun die imkomplette Dominanz,
bei der wir einen intermediären Phänotypen erhalten.
Wir kreuzen eine rote Blume.
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Das Allel für die Blütenfarbe rot ist R und für weiß W.
Bei der weißen Blüte
wird kein Pigment produziert. Die Nachkommen dieser
Kreuzung bringen rosa Blüten hervor.
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Wie kommt es zu dieser rosa Farbe?
Das liegt an dem einen R.
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Ein Enzym produziert die rote Farbe, während das andere
Enzym auf dem anderen Chromosom keine rote Farbe synthetisiert.
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So erhalten wir eine Zwischenfarbe.
In diesem Fall haben wir eine imkomplette Dominanz,
weil das R-Allel ist nicht vollständig dominant ist und
das weiße Allel nicht gänzlich überdecken kann.
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Kreuzen wir diese F1-Generation mit inkompletter Dominanz,
um eine F2-Generation zu generieren, erhalten wir
ein 1:2:1 genotypisches sowie phänotypisches Verhältnis.
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Warum ist das keine Mischvererbung? Es sieht sicher aus wie eine solche.
Warum ist es trotzdem keine Mischung?
Stellen Sie sich vor, wir haben eine rote
und eine weiße Blume und somit
ein Allel für die rote Farbe und ein Allel für die weiße Farbe.
Es sieht wie eine Mischung aus, weil Nachkommen
rosa Blüten haben. Wenn wir diese jedoch erneut kreuzen,
taucht die weiße Farbe wieder auf.
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Aus diesem Grund habe ich all diese Fragen gestellt.
Wie kommt es, dass die Nachkommen der F2-Generation teilweise
so aussehen wie einer der Großeltern?
Weder bei der inkompletten Dominanz, noch bei der Kodominanz,
die wir in den Blutzellen gesehen haben, kommt es zu einer Vermischung.
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Wir haben zwar Mendelsche Vererbungsmuster,
die Phänotypen erscheinen jedoch leicht verändert.
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Wir erhalten andere Verhältnisse,
als wir nach den einfachen Mendelschen Gesetzen erwarten würden.