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Der Transkriptionsprozess ist sehr wichtig
und wir sehen ihn am häufigsten assoziiert
mit der Synthese von Boten-RNAs.
Boten-RNAs sind die Moleküle,
die von Ribosom zur Translation in Proteine genutzt werden.
Es zeigt sich, dass die Synthese und die Form der Boten-RNAs
zwischen prokaryotischen und eukaryotischen
Zellen sehr unterschiedlich ist.
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Um Beispiele zu geben, liste ich oben die Merkmale der
eukaryotischen Boten-RNAs auf
und im unteren Teil die Merkmale der Prokaryoten.
Als erstes sehen wir, beginnend mit den Prokaryoten unten,
dass wir am 5'-Ende der Boten-RNA
einen Triphosphat-Rest finden.
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Bei der eukaryotischen Boten-RNA dagegen finden wir eine ungewöhnliche
Struktur, die 5'-Cap genannt wird.
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Dieses 5'-Cap in der eukaryotische Boten-RNA,
das Prokaryoten nicht besitzen, hat eine Reihe von Funktionen.
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Die Funktionen, die es in einer Eukaryotischen Zelle erfüllt, sind
einerseits der Schutz der Boten-RNA vor dem Abbau,
- Dabei stellt sich heraus, dass eukaryotische Boten-RNA
aus diesem Grund viel stabiler ist als prokaryotische Boten-RNA -
und andererseits hilft es, dass der Tranlationsprozess
effizienter ablaufen kann.
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Wenn wir uns auf dem Boten-RNA-Molekül weiter bewegen,
kommen wir zu einer Region, die als untranslatierte Region bezeichnet wird.
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Diese untranslatierte Region unterscheidet sich
zwischen Prokaryoten und Eukaryoten.
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In Prokaryoten gibt es eine spezielle Sequenz
die dem Ribosom hilft zu wissen,
wo die Translation des Proteins beginnen soll.
Diese Sequenz wird Shine-Dalgarno-Sequenz genannt
und findet sich in praktisch jeder prokaryotischen Boten-RNA.
Eukaryoten verwenden einen etwas anderen Prozess
und haben keine Shine-Dalgarno-Sequenz.
Die grüne Region der Boten-RNA hier,
wird als kodierende DNA-Sequenz, kurz CDS, bezeichnet,
und steht für den Ort, an dem das Gen,
das in ein Protein translatiert werden soll,
tatsächlich enthalten ist. In eukaryotischen Zellen,
entsteht diese Gensequenz durch das Zusammenspleißen
von mehreren Teilen einer größeren Boten-RNA.
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In prokaryotische Zellen tritt dieses Phänomen nicht auf.
In eukaryotischen Zellen geschieht es
durch einen Prozess, der als Spleißen bezeichnet wird,
und den wir in prokaryotischen Zellen nicht finden.
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Weiter hinten auf der Boten-RNA können wir
die sehen,
die der 5'-untranslatierten-Region ähnelt,
mit dem Unterschied, dass ihre Größe
ziemlich stark zwischen Prokaryoten und Eukaryoten variiert.
Bei Eukaryoten kann sie recht groß sein,
und besitzt möglicherweise wichtige Funktionen
bei der Stabilisierung der Struktur der Boten-RNA
sowie als Unterstützung im Ablauf des Translationsprozesses.
Prokaryotische Zellen sind viel effizienter
in der Nutzung der Nukleinsäure
und haben in der Regel
eine recht kurze 3'-untranslatierte-Region.
Das abschließende 3'-Ende der Boten-RNA besitzt wichtige Funktionen
und ist auch recht unterschiedlich bei Prokaryoten
und Eukaryoten. Bei Eukaryoten finden wir dort eine Sequenz,
der sogenannte Poly-A-Schwanz. Dies bezieht sich darauf,
dass es am 3'-Ende der eukaryotischen Boten-RNAs
eine lange Kette von Adenosinresten gibt,
die an das Ende der Boten-RNA gebunden sind
Diese spielen anscheinend eine Rolle
für die Stabilität der Boten-RNA
und auch bei der Effizienz der Translation,indem sie
das Ribosom bei einer effizienteren Translation unterstützen.
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Der Poly-A-Schwanz kann auch beim Austritt der Boten-RNA
aus dem Zellkern eine Rolle spielen .
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Erinnere dich, dass Eukaryoten einen Zellkern haben,
im Gegensatz zu Prokaryoten. Prokaryoten haben
am 3'-Ende ihrer Boten-RNA typischerweise
keine zusätzlichen Sequenzen,
wie zum Beispiel einen Poly-A-Schwanz, aber sie können
dort vor dem Ende zusätzliche Gene tragen.
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Wenn sie einen solchen Aufbau hat,
wird die prokaryotische Boten-RNA als Operon bezeichnet.
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Das Operon trägt mehrere kodierende Sequenzen
im Inneren.
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Damit haben wir nun die Diskussion abgeschlossen, über die
Struktur der Nukleinsäuren, ein wenig
über die DNA-Replikation und -Transkription,
Prozesse bei Eukaryoten und Prokaryoten.
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Der Translationsprozess folgt in einer weiteren Vorlesung.