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Die drei Mechanismen der Enzymhemmung,
über die ich bis jetzt gesprochen habe -
kompetitive Hemmung, nicht-kompetitive
Hemmung und unkompetitive Hemmung
unterscheiden sich grundlegend von dem Mechanismus,
den ich nun vorstellen werde.
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In jedem dieser Fälle war die Bindung des
Inhibitors an das Enzym ein reversibler Prozess.
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Der Inhibitor kann gebunden bleiben, aber er kann sich auch
loslösen, und dies sind sehr häufige Hemmmechanismen.
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Der Mechanismus, den ich nun
beschreiben werde, heißt Suizidhemmung
und funktioniert völlig anders als die vorherigen.
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Bei der Suizidhemmung bindet der
Inhibitor an das Enzym
auf irreversible Weise.
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Und zwar irreversibel, weil der Inhibitor
eine kovalente Bindung mit dem Enzym an der aktiven Stelle eingeht.
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Das Enzym kann den Inhibitor nicht abschütteln
und infolgedessen wird das Enzym
vollständig außer Gefecht gesetzt.
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Ein Beispiel für eine solche Reaktion
ist
die Wirkung von Penicillin,
welches wir zum Abtöten von Bakterien verwenden.
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Penicillin wirkt, indem es die Fähigkeit
des Bakteriums, Zellwände zu bilden, unterbindet.
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Nun, Zellwände sind ziemlich wichtig für Zellen,
denn ohne eine Wand gibt es keine Zelle.
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Die Funktionsweise von Penicillin ist folgende:
Es ahmt das normale Substrat,
welches vom Enzym, das die Zellwände herstellt,
gebraucht wird, nähmlich die Pentaglycin-Kette.
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Penicillin sieht ähnlich aus, und das Enzym
bindet daran, genau wie an das normale Substrat -
aber Penicillin stellt eine kovalente Bindung her.
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Bei der Suizidhemmung wird das Enzym also vollständig
zerstört und erhält niemals seine Funktion zurück.
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In dieser Vorlesungsreihe
habe ich über
verschiedene Arten der Hemmung gesprochen. Zu den
reversiblen Hemmungen gehören: die kompetitive,
die nicht-kompetitive und die unkompetitive Hemmung.
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Und die Suizidhemmung ist
eine irreversible Enzymhemmung.
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Unser Verständnis der Enzymhemmung ist
wichtig für jeden, der den
den Wirkungsmechanismus von Medikamenten verstehen möchte
oder der Medikamente selbst entwickelt.