00:00
Die amphiphilen Substanzen, aus denen die
Lipiddoppelschicht besteht, sind Moleküle wie das, was ich
hier auf dem Bildschirm zeige. Dazu gehören Moleküle
wie Glycerophospholipide, und ich werde
ziemlich schnell zu diesen kommen. Amphiphil bedeutet natürlich,
dass es einen Teil des Moleküls gibt,
der sehr polar ist. Das ist der Teil,
der mit Wasser assoziiert ist und sich auf der Außenseite der
Schichten der Lipiddoppelschicht befindet. Der innere Teil
ist der unpolare Schwanz, und daran sind
die Fettsäuren angebracht.
00:26
Eine andere Art von amphiphilen Molekülen, die wir in
einer Lipiddoppelschicht finden, sind die Sphingolipide.
00:31
Auf dem Bildschirm sieht man speziell ein Sphingolipid
namens Sphingomyelin. Sphingomyelin hat
eine solche Anordnung, dass es einen polaren Kopf hat,
wie man am unteren Teil in grün sehen kann
und einen unpolaren Schwanz mit langen Ketten, die
abstehen, die Sie oben in grün sehen können.
00:47
Die Lipiddoppelschichten sind nicht der einzige Teil der
Zellmembran. Zellmembranen enthalten auch
andere Verbindungen und eine der wichtigsten
Verbindungen, die sich in der Zellmembran befinden,
sind die Proteine. Diese Abbildung veranschaulicht
die verschiedenen Arten von Proteinen, die
in einer Lipiddoppelschicht gefunden werden können. Vor allem
sehen wir die integralen Membranproteine.
01:08
Integrale Membranproteine sind Proteine, die ihre
Struktur haben, die durch beide Seiten
der Lipiddoppelschicht ragt, wie Sie hier sehen können.
Periphere Membranproteine sind Proteine,
die nicht vollständig durch die Membran ragen
und in begrenztem Umfang mit einem Teil
der Lipiddoppelschicht interagieren können,
wie Sie hier an den beiden peripheren Proteinen sehen können.
01:30
Membranen, die als assoziierte Proteine bezeichnet werden,
interagieren in Wirklichkeit nicht mit der Lipiddoppelschicht,
sondern in der Regel mit einer anderen Komponenten der Doppelschicht.
Und zuletzt haben wir verankerte
Membranproteine. Das sind Proteine, die
typischerweise eine Fettsäure haben, die von ihnen absteht
und die Fettsäure interagiert mit
den unpolaren Fettsäuren in dem hydrophoben
Teil der Lipiddoppelschicht.
01:52
Ein weiterer Bestandteil der Lipiddoppelschicht ist
das Molekül Cholesterin. Nun, Cholesterin
hat den schlechten Ruf, Probleme im Zusammenhang mit
Herzinfarkten und so weiter hervorzurufen. Cholesterin befindet
sich jedoch im Körper unter anderem deshalb,
weil es dazu beiträgt, dass die Lipiddoppelschichten die nötige Fließfähigkeit
und die entsprechenden Eigenschaften aufweisen. Cholesterin
ist ein sehr wichtiges Lipid, das sich in
Lipiddoppelschichten, insbesondere im Gehirngewebe, befindet.
Nimmt man Hirngewebe und trocknet es, entdeckt man,
dass 14% des Trockengewichts des
Gehirngewebes aus Cholesterin besteht. Nun, eine dieser Möglichkeiten,
wie sich Cholesterin an eine Lipiddoppelschicht anlagern kann,
ist die hier gezeigte Fettsäureanlagerungsstelle,
und auch freies Cholesterin kann sich
an eine Lipiddoppelschicht anlagern.
02:35
Dies zeigt schematisch die Struktur einer
Lipiddoppelschicht und mit dieser Doppelschicht können wir
natürlich die Lipidkomponenten sehen, die
mit den gelben Schwänzen gezeigt sind und so weiter,
verschiedene Proteine, die in die Membran eingebettet sind.
Nun haben diese Proteine verschiedene
Dinge, die mit ihnen verbunden sind. So sind zum Beispiel die
gelben Kreise, die Sie sehen können, typischerweise
Oligosaccharide oder kurze Kohlenhydratmoleküle,
die an Proteine in der Lipiddoppelschicht gebunden sind.
03:00
Das rote Molekül, das im Querschnitt gezeigt wird,
ist ein Protein, das typischerweise
am Transport von Stoffen durch die
Lipiddoppelschicht beteiligt ist. Nun Transportproteine
sind sehr, sehr wichtig für Zellen, weil
Transportproteine den Zellen helfen können, die
Nährstoffe, die sie brauchen, zu erhalten. Ein häufiger Nährstoff,
der von den Zellen benötigt wird, ist zum Beispiel Glukose.
03:20
Zellen erhalten Glukose im Körper normalerweise von außen
und muss zugeführt werden. Glukose kann
die Lipiddoppelschicht nicht frei durchqueren und
daher haben Zellen typischerweise eine Reihe von Glukose-
Transportproteine, die den Transport von
Glukose von außen in die Zelle ermöglichen.
03:38
Diese Glukosetransportproteine werden als
GLUTs, G-L-U-T-S bezeichnet. Und diese GLUTS sind vielfältig und
wichtig, um der Zelle zu helfen,
die Nährstoffe zu bekommen, wie ich schon sagte. Eines der Dinge oder
eine der Möglichkeiten, wie die GLUT-Produktion stimuliert wird,
ist durch das Hormon Insulin.
03:57
Insulin veranlasst die Zellen, GLUTs an die Zelloberfläche zu bewegen,
wo sie austreten und Glukose aufnehmen,
was in der Blutbahn herumschwimmt. Jetzt werden Sie
sich vielleicht erinnern, dass Insulin an der
Antwort des Körpers auf hohen Blutzucker beteilgt ist
und die Art und Weise, wie der Körper hohen Blutzucker reduziert, ist
durch die Bewegung von GLUTs an die Oberfläche der
Zelle und so wird die Glukose aus der Blutbahn
in eine Zelle gebracht.
04:23
Wenn wir uns nun die Lipiddoppelschicht ansehen,
entdecken wir unter anderem, dass
Bilayer sozusagen maßgeschneidert für die Umgebung,
in der die Zelle lebt, sind. Ein wirklich gutes
Beispiel ist das der Archaeen. Nun die
Archaeen sind eine sehr merkwürdige Gruppe von einzelligen Organismen.
04:40
Sie bewohnen in der Regel Lebensräume,
die sehr ungünstig sind und
in denen andere Zellen normalerweise nicht überleben würden. Also mussten sich Archaeen
an diese Umgebung anpassen und
sie haben sich unter anderem dadurch an die Umwelt angepasst,
dass sie ihre Lipide verändert haben,
die in ihrer Lipiddoppelschicht enthalten sind,
sodass sie widerstandsfähiger gegenüber
rauen Bedingungen sind. Jetzt sehen wir hier
ein typisches archäisches amphiphiles Lipid, das sich in der
Lipiddoppelschicht befindet. Es hat vor allem
am oberen Ende einen polaren Kopf. An der Unterseite
hat es einen unpolaren Schwanz und der ist
den Lipiden sehr ähnlich, die in einer Zelle zu finden sind, die
in einer normalen Umgebung oder in einer nicht toxischen Umgebung, vorkommen.
Aber der Unterschied zwischen dem, was
in den archäischen Lipiden und in den Zellen
zum Beispiel des Menschens, vorhanden ist, sind ein paar Dinge.
05:28
Erstens: Wir sehen, dass die Seitenketten, also
die Fettsäuren, die vom Glycerin herausragen,
die ihr hier seht, verzweigt sind. Sie
haben Kohlenstoffe, die von ihnen abstehen. Nun wird
angenommen, dass dies eine Schutzfunktion ist,
sodass diese Fettsäuren, so wie sie sind, nicht
beschädigt werden und es hat sich gezeigt, dass die Oxidation dieser
Fettsäuren, die verzweigt sind, viel
komplizierter als bei geradkettigen Fettsäuren ist.
05:57
Eine andere Sache, die wir in der archäischen
Membran sehen, ist, dass anstelle von Esterbindungen
zwischen dem Glycerin und der Fettsäure, die
Archaeen stattdessen Etherbindungen besitzen.
06:07
Dies könnte wichtig sein, weil Etherbindungen
stabiler in den rauen Umgebungen sind,
in denen die Archaeen leben, als
eine Esterbindung ist. Wir sehen also eine Anpassung der
Lipiddoppelschicht je nach den Bedürfnissen des
des Organismus.