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Um ein großes Genom zu sequenzieren,
benötigen wir größere Chromosomen oder Plasmide.
Plasmide können nur begrenzt Informationen speichern.
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Sie sind klein und stellen in Bakterienzellen
zusätzliche Informationsspeicher dar.
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Daher haben wir künstliche Chromosomen entwickelt.
Die ersten befanden sich in Hefen.
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Anschließend folgten Chromosomen in Bakterien.
Mittlerweile wird auch an menschlichen Chromosomen geforscht.
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Bisher sind diese kreisförmig.
Lineare Chromosomen sind bei der
In-vitro-Kultivierung in Petrischalen bisher noch nicht stabil.
Wir können Zellen zur Mitose und Zellteilung anregen,
um künstliche Chromosomen zu produzieren. Wie bereits gesagt,
wird daran gearbeitet, diese linear zu erstellen.
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Künstliche Chromosomen können
größere DNA-Mengen aufnehmen.
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Das bietet die Möglichkeit, größere Genome,
wie unser eigenes menschliches Genom, zu sequenzieren.
Bei der Sequenzierung größerer Genome
gibt es zwei Methoden, die bisher verwendet wurden.
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Es gibt die Clone-by-clone Methode
und die Schrotschuss-Sequenzierung.
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Bei der Clone-by-clone Methode müssen weniger
Fragmente zusammengefügt und angeordnet werden,
da die Erstellung der Fragmente initial organisierter
abläuft. Diese Methode wird bac-to-bac,
Bakterium-zu-Bakterium oder Clone-by-clone Methode
genannt. Wir haben unsere anfängliche
Menge an Klonen und DNA-Fragmenten.
Diese Fragmente werden weiter aufgespalten,
indem sie in weitere Vektoren
und Bakterien eingefügt werden.
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Dadurch erhalten wir eine Art untergeordnete Bibliothek.
Bildlich gesprochen betrachten wir verschiedene in Regalen
angeordnete Bände von Enzyklopädien,
anstatt nur die Regale als Ganzes zu betrachten.
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Wir gehen also detaillierter vor, indem wir die Fragmente
in einen zweiten Vektor einfügen und in kleinere Abschnitte
zerschneiden. Dann können wir alle
Fragmente eines Segments ordnen.
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Das Gleiche machen wir mit den folgenden Segmenten.
Anschließend können wir das gesamte
lineare Chromosom zusammensetzen, indem wir
alle Segmente zusammenfügen. Das gleicht einem Puzzle.
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Wenn Sie im Internet DNA-Sequenzierung
recherchieren, werden Sie eine Menge
widersprüchlicher und verwirrender
Informationen finden. Die clone-by-clone Methode
ist unter verschiedenen Namen bekannt. Beispielsweise als
hierarchische Sequenzierung oder bac-by-bac-Verfahren.
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Die Übertragung findet zwischen zwei
künstlichen bakteriellen Chromosomen statt.
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Eine weitere Methode der Sequenzierung
ist die Schrotschuss-Methode.
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Diese wird heutzutage durch
höhere Rechenleistung ermöglicht.
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Anstatt wie bei der bac-by-bac-Methode
Vektoren in weitere kleinere Vektoren
mit kleineren Fragmente zu zerlegen, zerschneiden wir
das Genom bei dieser Methode in Millionen kleiner Fragmente.
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Das ist die Schrotschussmethode. Diese Methode
benötigt hohe Rechenleistungen von Computern.
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Da Computer heutzutage viel leistungsfähiger sind,
können wir diese Methode anwenden. Im Wesentlichen
passiert das Gleiche. Wir erstellen Fragmente.
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Die Anordnung der Fragmente wird allerdings erschwert,
da wir Millionen von Fragmenten erhalten
und nicht wissen, von welchem
größeren Segment diese entstammen.
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Diese Arbeit erledigen heute Computer.
Daher können wir DNA mit der Schrotschussmethode
mittlerweile schneller sequenzieren. Zurzeit finden
beide Methoden in der Genomforschung Anwendung.
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Die Schrotschuss-Sequenzierung kann auch
Whole-genome-shotgun-sequencing genannt werden.
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Sie sollten verschiedene Bezeichnungen kennen,
wenn Sie sich mit der DNA-Sequenzierung beschäftigen.
In dieser Lektion habe ich Ihnen eine kurze
Einführung in die vielfältigen Möglichkeiten
der Genkartierung gegeben. Es gibt physikalische und
genetische Karten. Detailliertere Informationen
erhalten wir durch Markierungsmethoden
und letztendlich durch DNA-Sequenzierung.
Inzwischen sollten Sie in der Lage sein,
genetische und physikalische Karten zu unterscheiden
und den Prozess der DNA-Sequenzierung zu beschreiben.
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Das ist die Didesoxymethode nach Sanger.
Sie sollten zudem sowohl die
Clone-by-clone-Sequenzierung als auch die Schrotschuss-Sequenzierung
charakterisieren können. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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Ich freue mich darauf, Sie in unserer nächsten
Lektion zur Genomforschung wiederzusehen.