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Wie aber können wir uns letztendlich unsere DNA-Bibliotheken
ansehen und sie verwenden? Wurde die DNA geklont,
können wir mit ihrer Hilfe nach ähnlichen Genen in
verschiedenen Organismen zu suchen.
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Zu Beginn des Prozesses müssen
Restriktionsendonuklease unsere DNA zerschneiden.
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Wir setzen die DNA-Fragmente dann frei und
trennen sie mit Hilfe der Elektrophorese auf.
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Im Gel wird die DNA denaturiert,
damit einzelsträngige DNA vorliegt.
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Jetzt fragen wir uns, ob in dieser DNA-Bibliothek,
bestehend aus Tausenden Fragmenten,
die wir durch ein Gel haben laufen lassen,
bestimmte Gene enthalten sind.
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An dieser Stelle können wir anfangen, über
verschiedene Methoden der Visualisierung zu sprechen.
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In der letzten Vorlesung habe ich Ihnen erklärt,
dass wir die DNA mit Lumineszenz-Farbstoffen markieren können
und die DNA-Fragmenten darüber sichtbar machen können.
Dadurch wird die gesamte DNA dargestellt.
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Nun suchen oder sondieren
wir nach bestimmten Sequenzen.
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Die Technik heißt Southern Blot.
Sie wurde nach dem Herrn Dr. Southern benannt.
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Später werden Sie noch Western Blots und
Northern Blots kennenlernen. Dabei hießen die Herren weder Northern
oder Western. Es handelt sich um unterschiedliche Techniken mit dem gleichen Prinzip.
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Beim Southern Blot hybridiseren DNA-Sonden
mit spezifischen DNA-Abschnitten.
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Diese Markierungen zeigen uns, ob die Sequenzen, nach denen wir suchen,
in der DNA-Bibliothek enthalten sind.
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Wir haben das Elektrophorese-Gel.
Wie Sie wissen, werden Fragmente
beim Wandern durch das Gel nach ihrer Größe aufgetrennt.
Kleine wandern schneller, längere sind größer und
können sich weniger gut durch das Gel bewegen, sodass sie
langsamer wandern. Um die Fragmente sichtbar zu machen,
übertragen wir sie auf eine Membran,
ein Blotting-Papier. Diese drücken wir
auf das Gel, wodurch eine
Kopie der DNA auf der Membran entsteht.
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Die DNA-Kopie auf unserem Papier
hybridisieren wir nun mit einigen Sonden.
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Mittlerweile kann man diese Sonden
sogar bestellen. Suchen Sie nach dieser oder
jener spezifischen Sequenz, können Sie die Sonde
in einem Katalog finden und sich
innerhalb eines Tages liefern lassen. Dann kann
begonnen werden. Die Nitrocellulose-Membran,
die geblottet wurde, befindet sich jetzt in einem
versiegelten Behälter, da sie radioaktiv
markierte DNA-Nukleotide enthält. Diese sollen
hybridisieren. Schauen wir uns das an.
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Hier haben wir eine Nahaufnahme unseres Gels und unserer
hellgrünen DNA-Sonden, die nach bestimmten Sequenzen suchen.
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Sie suchen nach komplementären Partner-Strängen,
da wir die ursprüngliche DNA zuvor denaturiert haben.
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Die Sonden binden an komplementäre Sequenzen.
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Anschließend waschen wir das Gel ab. Dadurch verschwinden
alle übrigen Sonden und wir können die gebundenen sichtbar machen.
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Die Hybridisierung der radioaktiv markierten Nukleinsäuren
mit der im Gel befindlichen Nukleinsäure ermöglicht es uns,
diese darzustellen.
Indem wir einen fotografischen Film
über das radioaktive Gel legen,
können wir einen Abdruck erstellen.
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Den Abdruck können wir lesen und die relativen Längen
der DNA-Fragmente mit ihren Markierungen erkennen.
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Wir suchen nach einer speziellen Sequenz,
dargestellt durch diesen grünen Punkt.
Die Länge des markierten DNA-Stücks
könnte zum Beispiel mit einer bestimmten Mutation
assoziiert sein, die zur Krebsentstehung führt.
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Southern Blotting ist somit eine großartige Methode,
um DNA in einem Nitrocellulose-Gel zu identifizieren.
Bei Northern und Western handelt es sich nicht um Namen von Wissenschaftlern.
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Die Methoden werden nur so genannt, weil es bereits die Methode Southern gibt.
Northern Blots werden verwendet, um messenger-RNA zu identifizieren.
Auch hierfür werden radioaktive Nukleotid-Sonden verwendet.
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Western Blotting wird hingegen für
die Suche nach Proteinen benutzt.
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Zum Einsatz kommen radioaktiv
markierte Antikörper. Die Proteine wandern
durch ein Elektrophorese-Gel.
Größere wandern langsamer als kleinere.
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Von den radioaktiv markierten Proteinen
können wir dann einen Abbruch erstellen.
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Das sind großartige Methoden, um Ergebnisse der Gelelektrophorese
und des DNA-Fingerprintings sichtbar zu machen.