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Schauen wir uns nun die gram-positive
Lösung im Detail an, damit wir verstehen können
wie diese funktioniert. Die äußere Schicht der gram-positiven
Bakterien besteht aus einer dicken Schicht Peptidoglykan,
die auch als Murein bezeichnet werden kann. Eingebettet in die
Mureinschicht befinden sich so genannte teichoische
Säuren und Lipoteichoinsäuren. Außerdem sind auf
der äußeren Oberfläche des Peptidoglycans Proteine.
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All das liegt natürlich auf der Zellmembran, die eine typische Lipid-Doppelschicht ist, die
aus Phospholipiden besteht. Es gibt Proteine,
die in diese Membran eingebettet sind. Wir
werden gleich über die Funktionen sprechen.
Hier ist also ein Überblick über die gram-positive Bakterien.
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Hier wieder, die dicke Mureinschicht oben auf der
der Zellmembran. Die Funktion der
Mureinschicht ist, dass sie die Zellmembran schützt. Sie schließt
hydrophobe Chemikalien aus, die dazu neigen
gefährlich zu sein. Schauen wir uns das also
ein wenig genauer an.
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Die dicke Zellwand wird als
Peptidoglykan oder Mureinschicht genannt. Es ist ein Polymer aus
Zuckern und Aminosäuren. Diese Struktur ist
einzigartig für Bakterien. Wir finden sie nirgendwo sonst
im Reich der Lebewesen und deshalb
können wir seine Synthese mit Antibiotika gezielt angreifen.
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Wir werden in einer anderen Vorlesung darüber sprechen.
Wie ich schon sagte, ist diese Zellwand hydrophil.
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So können hydrophile Verbindungen, die die Bakterien
brauchen, passieren, aber hydrophobe
Verbindungen, die typischerweise die gefährlichen sind, werden
ausgeschlossen. So haben wir zum Beispiel
in unserem Darm Galle, die uns bei der Verdauung helfen.
Diese sind sehr schädlich für Bakterien.
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Das Peptidoglykan kann aber tatsächlich der
Galle widerstehen, so dass viele Bakterien
in unseren Magen und Darm infiltrieren können, um uns zu infizieren. Diese
äußere Schicht der gram-positiven Bakterien,
das Peptidoglykan oder Murein, ist ein Polymer,
das eine schützende Hülle um das Bakterium bildet.
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Es besteht aus Glykanketten,
abwechselnd aus N-Acetylglucosamin und N-Acetylmuraminsäure,
die Sie hier sehen können. Es gibt viele
Schichten. Sie sind
durch zwei kurze Peptide, die aus kurzen
Aminosäuren bestehen, verbunden. Daraus ergibt sich also
ein zweidimensionales Netz, das in etwa so ist, wie
das Kettenhemd aus Metall, mit dem Ritter früher
gekämpft haben, um sie zu schützen.
Du kannst dir vorstellen, dass das Murein oder das Peptidoglykan
wirklich etwas sehr ähnliches ist.
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Erinnern wir uns, dass diese dicke Schicht,
das Murein oder das
Peptidoglykan, was wir als Zellwand bezeichnen, über der Zellmembran liegt.
Darin eingebettet sind Teichosäuren oder Lipoteichosäuren.
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Das sind Polymere aus einem Zuckeralkohol,
entweder Ribitol oder Glycerol, die durch Phosphodiester
Verbindungen verbunden sind. Und diese Moleküle spielen bei der Pathogenese eine Rolle.
Sie ermöglichen es den Bakterien, sich an bestimmte
Gewebe anzuheften. Hier sehen Sie die Bestandteile der
Teichoinsäuren: links ist die Glycerin-Teichoinsäure.
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In der Klammer ist die basische Untereinheit,
das Glycerin. Das wiederholt sich dann immer wieder, so dass
sich lange Kette bilden, die
durch Phosphodiesterbindungen verbunden sind. Auf der rechten Seite
ist Ribitol Teichoic Säure. Es ist ein anderer
Glycerin-Alkohol, der zufällig ein bisschen länger ist.