00:01
Wir können auch Bakterienzellen verwenden,
um menschliche Gene zu produzieren.
00:09
Das menschliche Insulin-Gen ist ein gutes Beispiel dafür.
Das ist ein bisschen kompliziert.
00:15
Das menschliche Insulin-Gen, das Sie hier sehen können,
wird transkribiert und translatiert.
00:21
Introns werden entfernt und es entsteht ein
langkettiges Polypeptid.
00:28
Dieses wir an zwei Stellen verbunden und geschnitten
und über Disulfidbrücken zusammengehalten.
00:35
Im Wesentlichen geht es darum, dass wir
eine Alpha-Kette und eine Beta-Kette erhalten.
Um das fertige Insulin mit den Disulfidbrücken zu erhalten,
führen wir es in zwei
verschiedene Bakterien ein,
da es zwei DNA-Abschnitte gibt,
die für Insulin kodieren.
01:01
Zuerst fügen wir das Gen in das bakterielle Plasmid
des einn Bakteriums ein. Dann kultivieren das Bakterium
und im Idealfall werden somit viele
Alpha-Untereinheit des Insulinmoleküls produziert.
01:16
Auf die gleiche Weise kann die Beta-Untereinheit
von einem anderen Bakterium hergestellt werden.
01:20
Anschließend bringen wir diese beiden Moleküle zusammen,
um menschliches Insulin zu bilden. Auf diese Weise
kann menschliches Insulin in einer Petrischale hergestellt werden.
Wir können die Sequenz innerhalb der
Bakterien vervielfältigen, dann aus ihnen entfernen
und es Typ-I-Diabetikern zur Behandlung des Insulinmangels geben.
01:41
Ein großartiger Einsatz von Biotechnologie.
Ich denke, da müssen Sie mir zustimmen.
01:47
Rekombinante DNA-Technologien können auch
für die Impfstoffherstellung verwendet werden.
01:55
Nehmen wir zum Beispiel das Herpesvirus.
Wir können die DNA
des Herpesvirus extrahieren und
in ein abgeschwächtes oder harmloses
Kuhpocken-Virus einbringen. Wir isolieren also Herpesvirus-DNA
und fügen sie in ein abgeschwächtes, harmloses Virus ein,
indem es mit Restriktionsenzymen gespalten
und mit der harmlosen Virus-DNA verbunden wird.
02:28
Dann haben wir eine rekombinante DNA.
02:34
Damit haben wir uns bereits befasst.
02:39
Der Impfstoff wurde hergestellt und
kann in den Menschen injiziert werden.
02:46
Das abgeschwächte Virus ist für den Menschen harmlos.
Es enthält aber zusätzlich die DNA des Herpesvirus,
die der menschlichen Körper erkennt. Über den
Impfstoff findet ein erster Kontakt statt und im Rahmen
unserer menschlichen Immunantwort werden Antikörper gebildet.
Bei einem zweiten Kontakt, erkennt das Immunsystem das Virus wieder
und kann die Infektion effektiv bekämpfen.
03:12
Rekombinante DNA wird in der Gentechnik verwendet.
03:17
Diese Technologie können wir auch für die Entwicklung von
Gentherapien anwenden. Was ist eine Gentherapie?
Bei der Gentherapie wird eine
menschliche Stammzelle aus einem Gewebe entnommen.
03:32
Dabei handelt es sich nicht um embryonale Stammzellen, sondern zum Beispiel
um eine Stammzelle, die zu einer Hautzelle differenzieren würde.
03:38
Beispielsweise können Zellen auf dem Arm dieser Person
von Hautkrebs betroffen sein und wir versuchen,
sie zu reparieren. Wir entnehmen einige Stammzellen,
die zu Hautzellen differenzieren können und
fügen gute DNA in ein Virus ein.
03:59
Diese DNA kodiert für ein Gen,
das nicht kaputt ist.
04:05
Das Virus infiziert die Stammzellen und bringt dadurch
die gute Kopie des Gens in die Stammzellen.
04:13
Wir kultivieren diese Stammzellen und lassen sie wachsen.
Anschließend werden sie der Person zurückgegeben,
von der sie ursprünglich stammen. Abgesehen von dem
reparierten Gen sind diese Stammzellen genetisch identisch.
04:25
Diese Zellen vermehren sich im Idealfall innerhalb
der betroffenen Person und reparieren den beschädigten Bereich.
04:35
Diese Technologie wenden wir auch zur
Insulinproduktion durch körpereigene Zellen
der Bauchspeicheldrüse an. Für Typ-I-Diabetiker
könnte das eine revolutionäre Behandlung darstellen.
04:49
Auch bei der Therapie von Mukoviszidose
und Hämophilie,
sowie einigen Formen der erblichen Blindheit könnte Gentherapie
zum Einsatz kommen. Gentherapie ist zudem von Bedeutung
in der Krebsforschung wie auch bei der Therapie von
Parkinson. Zusammenfassend beruht Gentherapie darauf,
dass wir Originalzellen einer Person entnehmen,
die krankmachende Gensequenz reparieren und durch
eine gesunde Kopie ersetzen und anschließend der Person
zurückgeben. Zuvor haben wir über das neue
CRSPR-Cas System mit der Cas9 und der CRSPR-Sequenz
gesprochen. Mit dieser Technik können wir
die DNA viel spezifischer schneiden und
das neue Gen an ganz bestimmten Stellen einführen.
05:41
Früher verwendete man Restriktionsenzyme,
die an zufälligen Stellen schnitten und man
man musste hoffen, dass das Gen in Leserichtung
des Bereichs eingefügt wurde, der letztendlich transkribiert
und translatiert wird. Mit dem CRSP/Cas9-System
können wir jetzt sagen: "Wir wissen, dass hier die
Transkription und die Translation beginnt. Genau hier
fügen wir unser Gen ein." Wir können die Sequenzen ordnen,
die DNA schneiden und Gene einfügen.
06:09
Das sind wirklich erstaunliche Fortschritte
bei der Entwicklung von Gentherapien.