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Hallo und willkommen bei Bacteria. Meine Lernziele
für Bacteria beinhalten, dass Sie
die Unterschiede zwischen grampositiven und
gramnegativen Bakterien verstehen werden. Sie werden erfahren,
wie Mikroben Stoffe aus ihrer Umgebung aufnehmen. Sie werden danach mit den Komponenten
von Bakterienzellen vertraut sein. Sie erhalten einen Überblick
über die metabolischen Fähigkeiten von bakteriellen
Zellen. Und was vielleicht am wichtigsten ist: Sie werden
eine neue Wertschätzung für all das haben, was
Bakterien tun können.
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Beginnen wir mit einem kleinen Überblick über das, was wir
über Bakterien wissen. Hier ist eine elektronenmikroskopische Aufnahme
eines gewöhnlichen Bakteriums aus Ihrem Darm,
E. coli. Dies sind stäbchenförmige Zellen und sie sind
etwa 100.000-fach vergrößert. Bakterien, im Gegensatz
zu den eukaryotischen Zellen, aus denen wir bestehen,
haben keine Zellkerne und keine membrangebundenen
Organellen wie Mitochondrien oder Chloroplasten.
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Sie bilden Kugeln, Stäbchen und Spiralen, so dass sie
unter dem Mikroskop verschieden aussehen. Und
denk Sie daran, daß sie überall auf der Erde zu finden sind, nicht
nur in dir und auf dir, sondern in jedem Tier,
in den Ozeanen, den Böden und
sogar im Himmeln. Und denken Sie an die Anzahl der
Bakterien auf der Erde. Es ist eine beeindruckende Zahl:
5×10 bis 30.. Sie sind zahlreicher als jedes andere Lebewesen
auf dem Planeten.
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Werfen wir nun einen genaueren Blick auf
die Struktur von Bakterien. Im Inneren von
jeder Bakterienzelle ist das Zytosol, das
ein flüssiges Medium ist, in dem eine Menge
der Aktivität der Bakterien stattfindet. Die Nukleinsäure, die DNA eines Bakteriums, ist present in
der Struktur namens Nukleoid. Das Zytoplasma
von Bakterien enthält auch Ribosomen. Diese
sind die Orte, an denen die Proteinsynthese stattfindet.
Viele Bakterien haben Plasmide. Dies sind
kleine DNA-Stücke, die oft zirkulär sind und
die vom Hauptchromosom getrennt sind.
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Das Zytosol ist von einer
so genannte Zellmembran umgeben. Über der Zellmenbran
befindet sich normalerweise eine andere Struktur, die Zellwand.
Und viele Bakterien haben
ganz außen eine Kapsel. Auf
dem äußeren Teil der Bakterien befinden sich
einige Strukturen, die ihm bei der Bewegung helfen.
Einige werden Fimbrien oder Pili genannt und die anderen
sind die Flagellen. Das ist also ein Überblick über
die Bakterienzelle und ihre verschiedenen Bestandteile.
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Schauen wir uns einige von ihnen
im Detail an.
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Schauen wir uns zunächst die Zellmembran an. Diese
ist eine Membran, die sehr ähnlich aussieht, wie die
Membran, die Sie oder ich vielleicht in uns haben. Wie die eukaryotische Zellmembran. Sie besteht aus
aus Phospholipiden. Es ist eine Phospholipid-Doppelschicht.
In ihr sind viele Proteine eingebettet. Und ihre Funktion ist
unter anderem die Aufnahme von Substraten bzw Molekülen, die das Bakterium benötigt, durch spezifische Transportproteine.
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Dies ist eine sehr zerbrechliche
Membran. Bakterien sind typischerweise
sehr der Umwelt ausgesetzt. Deshalb
muss die Zellmembran mehr Schutz bieten
und kann nicht einfach nur existieren. Und so muss es
es gegen Detergenzien und osmotische Einflüsse stabilisiert werden.
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Es gibt zwei Lösungen
um Bakterien zu erkennen.
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Diese werden gram-positiv und gram-negativ Färbung genannt.
Nach dem dänischen Mikrobiologen Gram,
der die Färbung entwickelt hat, um die beiden
Arten von Bakterien zu unterscheiden.
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Auf der linken Seite der Folie sehen Sie die Struktur der Gram-positiven
Bakterien.
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Wie du siehst, befindet sich auf der Oberseite der Zytoplasmamembran
eine dicke Schicht Peptoglykan, die die Zelle schützt.
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Bei den gramnegativen Bakterien ist die Zytoplasmamembran
mit einer dünnen Schicht aus Peptidoglykan bedeckt.
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Und dann gibt es noch eine zweite Membran auf der Außenseite,
die als äußere Membran bezeichnet wird.
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Der Raum zwischen den beiden Membranen der gramnegativen Bakterien
wird als periplasmatischer Raum bezeichnet und enthält wichtige
Enzyme wie die Beta-Laktamasen, die eine wichtige Rolle
bei der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen spielen.
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Es gibt noch ein paar andere Lösungen zum Schutz
der Zellmembran, aber diese werden wir hier nicht
in unserer Diskussion berücksichtigen.
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Die Gram-Färbung unterscheidet nun gram-positive
und gramnegative Bakterien anhand ihrer Farbe.
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Gram-positive Bakterien färben sich violett - das sind
sind die runden Bakterien, die man in
diesem Bild sieht. Während gram-negative Bakterien sich
rot färben. Hier sieht man, dass es stäbchenförmige Bakterien sind.
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Ein paar Beispiele für verschiedene
Arten von Bakterien anhand der Gram-Färbung
und der Morphologie wird Ihnen helfen, das ganze in
Zusammenhang zu bringen. Zu den gram-positiven Kokken gehören also
Staphylokokken und Streptokokken, die beide eine
Ursachen für schwere Infektionen beim Menschen sein können. Gramnegative
zu den Kokken gehörenden Bakterien sind zB die Neisseria. Sie sind die
Erreger der Gonorrhoe, einer sexuell übertragbaren
Krankheit. Zu den Gram-positiven Stäbchen gehören
das Clostridium und das Corynebacterium.
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Die Clostridien können viele verschiedene Krankheiten verursachen.
Eine davon ist Tetanus und die Corynebakterien
können auch Diphtherie verursachen. Und zu den gramnegativen
Stäbchengehört zB auch E. coli, ein häufiger Bewohner
unseres Darms und die Salmonellen. Diese beiden Bakterien
können beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen verursachen.